Von Garnbach aus lässt es sich gut durch ausgedehnte Laub- und Mischwälder wandern. Kommen Sie doch einfach mit auf eine kleine Wanderung zum Mägdesprung und zur Ruine Rabenswald.
Durch das Dorf geht man in südöstlicher Richtung durch die Hexengasse hinab bis an den Fuß des Palmberges (zwischen dem Garnbacher Tal und dem Röhrental). Auf dem ansteigenden Grat des Palmberges steigt man immer in südlicher Richtung durch schönen Mischwald bis zu einer großen, wieder aufgeforsteten Lichtung. Hier wird der Weg flacher und weniger anstrengend und führt uns weiter in südlicher Richtung bis zu einem rechts am Wege stehenden Stein Nr.14. Ca. 10 Schritte in den Wald hinein, stehen wir vor einem dreieckigen, flachen Stein – dem sogenannten Mägdesprung. Auf seiner Oberfläche erblickt man mit etwas Fantasie eine wenig eingeprägte Menschenfußspur und dicht daneben tiefer eingedrückt eine Trappe eines Pferdefußes. In grauer Vorzeit sollen beide von Wendelstein aus über das Unstruttal hinweg bis auf diesen Stein gesprungen sein. Nur weiß die Sage leider nicht zu berichten, warum dieser Sprung gemacht wurde.
Vom Mägdesprung aus wandern wir weiter durch herrlichen Buchenhochwald in südlicher Richtung. An einer deutlichen Weggabelung folgen wir dem rechtsabzweigenden Weg in eine kleine Senke und stehen nach wenigen Minuten vor der Burgruine Rabenswald. Von der sicher recht eindrucksvollen Doppelburg ist leider nur ein ca. 1,5 m breites und ca. 6 m langes Mauerstück an der westlichen Seite erhalten. Umgeben ist die Ruine von einem 8-10 m tiefen Wallgraben. Sie steht auf einem Bergsporn und war immer nur von der südlichen Seite her zugänglich. Im Burghof können wir uns kurz die Geschichte der Burg vergegenwärtigen.
In der Mitte des 13. Jahrhunderts gehörte die Burg zur Grafschaft Wiehe; die Grafen wohnten und herrschten auf der Burg und waren dem Markgrafen von Meißen unterstellt. Erwähnung findet Burg Rabenswald nur bis zum thüringischen Grafenkrieg (1342-46). Hermann, Graf zu Wiehe und Rabenswald kämpfte glücklos gegen den Landgrafen Friedrich von Thüringen, was vermutlich auch die Zerstörung der Burg nach sich zog.
Um nach Garnbach zurückzukehren, wenden wir uns, nachdem wir das Burggelände verlassen und den äußeren Wallgraben überschritten haben, sofort ostwärts und folgen den steilen Wegen des Burgberges ins Palmtal und nach Garnbach.